Über 9 Prozent der Züge fielen im Jahr 2022 auf der Elztalbahn aus. Das ergab eine Anfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Gabi Rolland an das baden-württembergische Verkehrsministerium. Über ein Drittel der Ausfälle waren dabei kurzfristige Störungen, der Rest länger geplante Fahrplanstreichungen aufgrund von Bauarbeiten und Corona. Für Rolland ist das inakzeptabel: „Die Unzuverlässigkeit der Elztalbahn ist eine Katastrophe, die Schüler und Arbeitnehmerinnen jeden Tag vor große Probleme stellt.“

Auch das Verkehrsministerium zeigt sich unzufrieden mit dem Betrieb. Die Ausfallquoten liegen weit über dem Landesdurchschnitt und verfehlen die Zielvorgaben deutlich.

Das Verkehrsministerium kündigt an, derzeit an einem Maßnahmenpaket für die Elztalbahn zu arbeiten. Im Raum stehe dabei eine Anpassung des Fahrplans, um den verspätungsanfälligen Fernverkehrszügen auf der Rheintalbahn aus dem Weg zu gehen. Das Grundproblem der Überlastung der Rheintalbahn sieht das Verkehrsministerium aber wegen des schleppenden Ausbaus noch länger bestehen.

Für Rolland ist das zu wenig: „Kleine Fahrplanänderungen können das Grundproblem nicht lösen. Die Elztalbahn muss jetzt ein zuverlässiges Verkehrsmittel werden und nicht erst nach dem Rheintalbahnausbau 2038, sonst kommen wir mit der Verkehrswende keinen Schritt voran.“

Durch die Wiedereinführung des bahnparallelen Busverkehrs entlang der Elztalbahn könnten zumindest zum Teil Zugausfälle kompensiert werden, so die SPD-Politikerin. „Am besten wären zusätzliche Züge, die nur auf der Elztalbahnstrecke fahren, ohne auf die Rheintalbahn einfädeln zu müssen.

Ergänzende Zugverbindungen auf der Stecke Elzach-Waldkirch oder Elzach-Denzlingen bringen vor allem für den Schulverkehr enorme Verbesserungen. Für Denzlingen müsste dafür die Elektrifizierung des Abstellgleises geprüft werden. Die Landesregierung muss nun alle möglichen Maßnahmen auf den Tisch legen. Ein bisschen Fahrplan-Kosmetik reicht nicht aus“, fordert Gabi Rolland.